Sequential hatte mit dem legendären Prophet-5 einen der besten und schönsten Synthesizer ever-ever-ever erschaffen.
Nun möchte man sich des alten Ruhmes bedienen und mit einen Mini-Prophet mit polyphonem Aftertouch den Markt erobern.
Meines Erachtens wird das aus verschiedenen Gründen jedoch nicht funktionieren.
Das Instrument bietet zwar den seltenen polyphonen Aftertouch, allerdings mit einer fürchterlichen Tastatur. Die Tasten besitzen ungewöhnliche Abmessungen, sind sehr kantig und VIEL zu leichtgängig. Es fühlt sich wirklich nach Kinderkeyboard aus dem Kaufhaus an. Polyphoner Aftertouch ist toll, braucht aber auch sinnvolle Quellen. Der Fourm hat aber nur einen monophonen LFO. Den per Poly.Aftertouch zu steuern ist so sinnvoll, wie ein Brailletachometer für blinde Motorradfahrer. Ok, natürlich kann man auch den zweiten Oszillator als Poly-LFO nutzen, aber der fehlt dann natürlich als Oszillator.
Das Gerät unterstreicht mit seinen geringen Ausmaßen die Portabilität. Schön und praktisch. Aber wenn es portabel sein soll, wäre es schön, zumindest noch einen Hall dabei zu haben, aber der Fourm kommt furztrocken daher. Im Studio ist das egal, aber da möchte ich dann schon mehr Klangmöglichkeiten und eine große Tastatur haben.
Mir persönlich gefällt auch die Farbgebung überhaupt nicht. Rot-babyblau- weiß und schwarz. Sieht in Meinen Augen überhaupt nicht wertig aus. Gut, auch der Name gefällt mir nicht. Profour wäre doch hübscher gewesen.
Nun ja. Der Grundsound ist ok und geht wirklich ein wenig in Richtung Prophet, aber dafür sind €900,- wirklich kein Pappenstiel. Dann lieber sparen und den Take 5 für €1500,-- mitnehmen. DER klingt deutlich kräftiger, hat eine wahnsinnige Modulationsmatrix, zwei LFOs von denen einer polyphon ist, zwei Effektgeräte, ein eingebautes Netzteil (Fourm kommt mit einem NoName Steckernetzteil) und eine Tastaur mit gut spielbaren Fatar-Tasten mit Mono-Aftertouch. Und handlich ist der Take 5 auch.
Als Spielzeug ist der Fourm zu teuer und zu groß, da würde ich mit den refaceCS vom großen Y holen. Aber als Prophet ist er leider zu mickrig. ausgestattet. Nein, mir gefällt er nicht und muss leider wieder gehen.
Besonders übel ist mir aufgefallen, das der Fourm mit Bananensoftware (reift beim Kunden) daherkommt: Ab Werk hat der Aftertouch überhaupt nicht richtig funktioniert, das musste erstmal per Update korrigiert werden.
Sowas erwarte ich vielleicht beim Billigheimer, aber doch nicht bei Sequential. Ist eigentlich nur eine Kleinigkeit, zeigt aber, das die chinesische Qualitätssicherung bei weitem nicht perfekt ist.
Schade!